Aus der Wissenschaft
WHO-Bericht: Jodmangel in Europa weit verbreitet – auch in Deutschland
Wie die Jodmangelprophylaxe von einer Erfolgsgeschichte wieder zum Sorgenkind wird
Frankfurt, 01.07.2024 – Maßnahmen wie die Jodierung von Speisesalz und dessen Verwendung in der Lebensmittelproduktion konnten seit den 1980er Jahren die Jodversorgung deutlich verbessern. Jodmangelbedingte Erkrankungen wie Kröpfe oder Schilddrüsenunterfunktionen bei Neugeboren nahmen ab. Doch laut eines aktuellen Berichts der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Iodine Global Network (IGN) ist der Jodmangel in Europa wieder auf dem Vormarsch. „Dafür gibt es mehrere Gründe“, sagt Dr. Werner Schultink, geschäftsführender Direktor des IGN. „Dazu gehören veränderte Ernährungsgewohnheiten, unterschiedliche nationale Vorschriften für die Jodierung von Speisesalz und der abnehmende Einsatz von Jodsalz in der Lebensmittelproduktion. Aber auch ein mangelndes Bewusstsein für die Bedeutung einer ausreichenden Jodzufuhr für die Gesundheit stellt ein Problem dar. Das trifft nicht nur auf die Verbraucherinnen und Verbraucher zu, sondern zu Teilen auch auf Fachkreise, die Lebensmittelwirtschaft und Politik.“ All dies trägt dazu bei, dass die bisherigen Fortschritte ins Stocken geraten oder in einigen Ländern sogar rückläufig sind. (mehr …)
Neue Übersichtsarbeit von AKJ-Beiräten:
Einfluss von Jodmangel, mütterlicher Hypothyroxinämie und endokrinen Disruptoren auf die embryonale und fötale Gehirnentwicklung
Frankfurt, 07.07.2023 – Unter dem Titel „Iodine Deficiency, Maternal Hypothyroxinemia and Endocrine Disrupters Affecting Fetal Brain Development: A Scoping Review“ haben die Beiräte des Arbeitskreises Jodmangel e. V. (AKJ) Prof. Dr. med. Rolf Großklaus, Dr. med. Klaus-Peter Liesenkötter, Dr. med. Klaus Doubek, Prof. Dr. med. Henry Völzke und Prof. Dr. med. Roland Gärtner jüngst eine gemeinsame Übersichtsarbeit im renommierten Schweizer Fachjournal Nutrients veröffentlicht. In dem englischsprachigen Beitrag in der Ausgabe 15/2023 beleuchten sie die wissenschaftlichen Veröffentlichungen und Erkenntnisse der letzten 30 Jahre zu den Auswirkungen eines leichten bis moderaten Jodmangels, verminderter mütterlicher Thyroxinwerte und dem zusätzlichen Einfluss endokriner Disruptoren auf die embryonale und fötale Gehirnentwicklung. (mehr …)
Gefährlicher Trend: Lugol’sche Lösung für Jodsupplementation und Jodsättigungstest
Die orale, unsachgemäße Anwendung jodhaltiger Mixturen birgt gesundheitliche Risiken
Frankfurt, 10.06.2021 – Ob im Rahmen des sogenannten Jodsättigungstests nach Brownstein und Abraham oder zur individuellen Jodsupplementation – immer wieder gibt es Personen, die eigenständig die Lugol´sche Lösung oral anwenden. Meist in der Annahme es wäre gesund oder gar ein Medikament zur Behandlung von unterschiedlichsten Erkrankungen. Kein Wunder, denn die Lugol‘sche Lösung wird in einschlägigen Foren als altbekanntes Heilmittel und gesunde Form der Nahrungsergänzung beworben. (mehr …)
Der Weg zu einer besseren Jodversorgung
Aktuelle Stellungnahme des BfR bestätigt zentrale Forderungen des AKJ, die Jodversorgung durch höheren Gehalt im Speisesalz und gesteigerten Verwendungsgrad zu verbessern.
Frankfurt, 23.03.2021 – Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat in einer aktuellen Stellungnahme empfohlen, die Anreicherung von Speisesalz mit dem essenziellen Spurenelement Jod um 5 Milligramm pro Kilogramm Salz anzuheben. Damit würde der geltende Jodierungskorridor für Speisesalz von aktuell 15 bis 25 Milligramm auf 20 bis 30 Milligramm steigen. (mehr …)
AKJ-Beirat mit renommierter Berthold-Medaille ausgezeichnet
Im Rahmen des 63. Deutschen Kongresses für Endokrinologie, der Anfang März 2020 noch in Form einer Präsenzveranstaltung stattfand, wurde Prof. Dr. Thomas Remer als Anerkennung für seine herausragende endokrinologische Forschung mit der Berthold-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) geehrt. Damit würdigte (mehr …)
Nur die Hälfte der Schwangeren nimmt Folsäure und Jod gemäß den Empfehlungen
Studie zeigt klaren Informationsbedarf bei Frauen im gebärfähigen Alter und während der Schwangerschaft auf
Frankfurt, 13.10.2020 – Viele werdende Mütter zeigen noch Wissenslücken hinsichtlich ihres Folsäure- und Jodbedarfs auf. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie zur Erhebung von Daten zum Stillen und zur Säuglingsernährung in Deutschland (SuSe II)*. Demnach greifen Frauen häufig zu spät oder gar nicht zu den empfohlenen Nahrungsergänzungsmitteln. (mehr …)
Die Jodversorgung der deutschen Bevölkerung ist unzureichend!
Positionspapier des Arbeitskreises Jodmangel e.V. zur Jodversorgung in Deutschland
Ab der Empfängnis bis ins hohe Alter spielt das Spurenelement Jod eine essentielle Rolle. Es ist zentraler Bestandteil der Schilddrüsenhormone Tetrajodthyronin (Thyroxin, T4) und Trijodthyronin (T3), die unter anderem für einen optimalen Schwangerschaftsverlauf, die fetale und kindliche Gehirnentwicklung, ein normales Wachstum, die Knochenbildung und den Energiestoffwechsel von großer Bedeutung sind. (mehr …)
Deutschland ist wieder Jodmangelland!
Aktuelle Gesundheitsstudie zeigt deutlichen Negativtrend
Der Arbeitskreis Jodmangel e.V. (AKJ) stellte im Rahmen des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin in München die neuesten Ergebnisse des Jodmonitorings aus der aktuellen Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS) [1] sowie weitere Studienergebnisse zur Jodversorgung vor – mit einem beunruhigenden Trend: Die Jodversorgung von Heranwachsenden in Deutschland hat sich deutlich verschlechtert! (mehr …)
Wissenschaftler warnen: weitverbreiteter Jodmangel mindert die Intelligenz bei Kindern! AKJ-Beiratsmitglied an „Krakow Declaration on Iodine” maßgeblich beteiligt
Der Arbeitskreis Jodmangel e.V. (AKJ) setzt sich mit seinem wissenschaftlichen Beirat seit vielen Jahren für eine verbesserte Jodversorgung in Deutschland ein. Ziel ist es, unter anderem das Bewusstsein für jodmangelbedingte Schilddrüsenerkrankungen und weitere negative Auswirkungen einer unzureichenden Jodversorgung in Deutschland zu stärken und die präventive Aufklärungsarbeit zu unterstützen. (mehr …)
Jodsupplementation bei Schwangeren mit Schilddrüsenerkrankungen
Der Arbeitskreis Jodmangel e.V. entwickelt Merkblatt für die Schwangerenvorsorge
Eine unzureichende Jodversorgung sowie Schilddrüsenfunktionsstörungen können den Schwangerschaftsverlauf und die kindliche Entwicklung negativ beeinflussen. Daher ist eine optimale Jodzufuhr seitens der Mutter vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende der Stillzeit von zentraler Bedeutung. Doch oft stellt sich die Frage, wie bei Schwangeren mit Schilddrüsenerkrankungen diagnostisch und therapeutisch vorgegangen werden soll, und wann eine Jodsupplementation indiziert ist. (mehr …)