Jod Ratgeber

Wenn Salz, dann Jodsalz

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt die universelle Jodierung von Salzen – das umfasst deren Verwendung im eigenen Haushalt, bei der Herstellung von Lebensmitteln sowie in der Gemeinschaftsverpflegung. Die Jodierung von Speisesalz gilt als effektivste Strategie, um Jod zusätzlich zu einer jodreichen Ernährung bereitzustellen und die Versorgung der Bevölkerung nachhaltig zu verbessern.

In Deutschland enthält ein Gramm jodiertes Speisesalz durchschnittlich 20 Mikrogramm Jod (Stand: Februar 2025), in der Regel in Form von Kaliumjodat. In der Europäischen Union sind zudem die Verbindungen Natriumjodat sowie Kalium­ und Natriumjodid zur Anreicherung von Lebensmitteln zugelassen.* Bei einem Salzkonsum von 5-6 Gramm am Tag wäre, wenn alle Konsumenten und Lebensmittelhersteller ausschließlich Jodsalz verwendeten, theoretisch eine tägliche Jodzufuhr von 100 ­ 120 Mikrogramm möglich. Dies ist aber nicht der Fall:

  • Zwar nutzen rund 80 Prozent der Haushalte Jodsalz zum Kochen und Würzen, doch stammen 80 bis 90 Prozent der täglichen Salzzufuhr nicht aus der eigenen Küche, sondern aus industriell oder handwerklich hergestellten Lebensmitteln.**
  • Weniger als 30 Prozent dieser Lebensmittel enthalten allerdings jodiertes Speisesalz.***

Um die Jodversorgung nachhaltig zu verbessern, rät das Bundesinstitut für Risikobewertung anhand von Modellszenarien, zum einen die Verwendung von Jodsalz in der Lebensmittelproduktion zu steigern und zum anderen den Jodgehalt im angereicherten Salz auf durchschnittlich 25 Mikrogramm pro Gramm zu erhöhen.****

*EU­Anreicherungsverordnung (Stand 2006): https://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Downloads/01_Lebensmittel/Rechtsgrundlagen/01_eu/vo_eg_1925_2006.pdf?__blob=publicationFile&v=4

**Remer T.: Beiträge von Jodsalz an der Jodversorgung und der Gesamtsalzzufuhr in Deutschland: Ein Vergleich mit der Schweiz, Institut für Ernährungs­ und Lebensmittelwissenschaften (IEL), Universität Bonn, 2019

***Bissinger K. et al. (2019) Repräsentative Markterhebung zur Verwendung von Jodsalz in handwerklich und industriell gefertigten Lebensmitteln. Abschlussbericht zum Forschungsprojekt zur Bereitstellung wissenschaftlicher Entscheidungshilfe für das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).

****Bundesinstitut für Risikobewertung – BfR (Hrsg.) (2021) Rückläufige Jodzufuhr in der Bevölkerung: Modellszenarien zur Verbesserung der Jodaufnahme. Stellungnahme Nr.005/2021, https://www.bfr.bund.de/cm/343/ruecklaeufige-jodzufuhr-in-der-bevoelkerung-modellszenarien-zur-verbesserung-der-jodaufnahme.pdf

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