Jod Ratgeber

Jod gehört zu den unentbehrlichen (essenziellen) Spurenelementen, die unser Körper benötigt. Von der Schwangerschaft bis ins hohe Alter spielt Jod eine entscheidende Rolle. Denn es ist ein zentraler Baustein der Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4, Tetrajodthyronin) und Trijodthyronin (T3), die zahlreiche Stoffwechselprozesse im Körper regulieren. Dazu gehören unter anderem:

  • Steuerung von Energieverbrauch und Grundumsatz
  • Beeinflussung von Fett­ und Kohlenhydratstoffwechsel
  • Regulation der Körpertemperatur
  • Regulation der Knochenbildung
  • Regulation von Herz-Kreislauf-System und Blutdruck
  • Stärkung der Abwehrkräfte
  • Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit
  • Erhöhung der Konzentrations- und Merkfähigkeit
  • Normale Darmtätigkeit und Verdauung
  • Steuerung der Fruchtbarkeit bei Mann und Frau
  • Beitrag zu einem normalen Schwangerschaftsverlauf
  • Wachstum und Reifung von Gehirn und Knochen, vor allem bei Ungeborenen, Kindern und Jugendlichen

Obwohl das vielseitige Nahrungsmittelangebot in Deutschland grundsätzlich eine gute Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen ermöglicht, bleibt Jod eine Ausnahme. In vielen Lebensmitteln kommt das Spurenelement von Natur aus nur in geringen Mengen vor. Dank der Verwendung von jodiertem Speisesalz seit den 1980er Jahren und durch die Jodierung von Tierfuttermitteln aus Gründen der Tiergesundheit hat sich die Jodversorgung in Deutschland verbessert. Dennoch nehmen wesentliche Teile der Bevölkerung nicht ausreichend Jod auf. Neuere Studien* zeigen sogar eine negative Entwicklung der Jodversorgung in Deutschland.

Eine unzureichende Jodzufuhr bzw. ein Jodmangel in der Schwangerschaft sowie im Säuglings- und Kleinkindalter kann u. a. zu körperlichen und neuronalen Entwicklungsstörungen, feinmotorischen Beeinträchtigungen und einer verminderten kognitiven Leistungsfähigkeit bzw. einem geringeren Intelligenzquotienten führen. Langfristig gehören Schilddrüsenvergrößerungen (Strumen), knotige Veränderungen im Schilddrüsengewebe (Schilddrüsenknoten) und damit verbundene Schilddrüsenfunktionsstörungen zu den Folgen.

*Hey I, Thamm M: Abschlussbericht: Monitoring der Jodund Natriumversorgung bei Kindern und Jugendlichen im Rahmen der Studie des Robert Koch-Instituts zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS Welle 2). 2019

Esche J, Remer T: Biomarker-basierte Langzeitanalysen zur Ermittlung des Anteils von Jodsalz an der Salzaufnahme und der Jodversorgung in der deutschen Bevölkerung. Abschlussbericht zum Forschungsprojekt zur Bereitstellung wissenschaftlicher Entscheidungshilfe für das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). 2019.

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