Jod Ratgeber

Jod in der Ernährung

Jod kommt in den heimischen Böden und Gewässern nur in sehr geringen Mengen vor. Daher tragen pflanzliche Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Getreide kaum zur Jodversorgung bei. Menschen und Tiere sind auf das essenzielle Spurenelement angewiesen. Aus Gründen der Tiergesundheit wird deswegen das Futter für Nutztiere mit Jod angereichert, wodurch Milch, Milchprodukte und Hühnereier als gute Jodquellen gelten. Dabei gibt es allerdings Unterschiede zwischen Produkten aus konventioneller und biologischer Landwirtschaft. So erreicht zum Beispiel Kuhmilch aus biologischer Landwirtschaft lediglich 50-75 Prozent der Jodgehalte, wie sie in konventioneller Kuhmilch vorkommen.*

Von Natur aus weisen ausschließlich maritime Lebensmittel wie Seefisch, Meeresfrüchte und Algen hohe Jodgehalte auf. Dennoch reicht eine abwechslungsreiche Ernährung ohne Jodsalz und damit hergestellten Produkten oft nicht aus. Im Durchschnitt liegt die Jodaufnahme ohne Jodsalz bei rund 74 Mikrogramm am Tag** – weniger als der Hälfte der empfohlenen Menge.

* Schöne F: Jod in Milch und Eiern über Tierfutterjodierung – wichtige Jodquellen unserer Nahrung. Ernährungs Umschau 2016; 63(3): M138-9.

**Esche J, Remer T.: Biomarker­basierte Langzeitanalysen zur Ermittlung des Anteils von Jodsalz an der Salzaufnahme und der Jodversorgung in der deutschen Bevölkerung, 2019

Eine bedarfsgerechte Jodversorgung ist durch den regelmäßigen Verzehr von Seefisch, Meeresfrüchten, Milch und Milchprodukten sowie Hühnereiern möglich. Zudem kommt es auf die Verwendung von jodiertem Speisesalz und den bevorzugten Kauf von mit Jodsalz hergestellten Lebensmitteln wie Brot, Backwaren und Fleischerzeugnissen an. Wer zudem Algen verzehren möchte, sollte einige Dinge beachten – siehe hier.

Die Jodzufuhr hängt stark von den persönlichen Ernährungsgewohnheiten ab. Wer auf einzelne oder mehrere jodreiche Lebensmittel bzw. ganze Lebensmittelgruppen verzichtet, hat ein höheres Risiko, zu wenig Jod aufzunehmen. Dazu zählen:

  • Vegetarier und Veganer, da sie oft auf jodreiche tierische Produkte verzichten
  • Menschen mit speziellen Ernährungs­ und Diätformen, zum Beispiel aufgrund einer Lebensmittelunverträglichkeit oder ­allergie (z.B. Laktoseintoleranz)
  • Schwangere und stillende Frauen aufgrund des erhöhten Jodbedarfs

Falls eine ausreichende Jodzufuhr über die Ernährung nicht möglich ist, kann nach ärztlicher Rücksprache eine Jodsupplementierung in Tablettenform sinnvoll sein. Während der Schwangerschaft und Stillzeit wird sie ausdrücklich empfohlen.

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