Jod in der Ernährung

In Industriestaaten wie Deutschland steht heute ein vielseitiges Angebot an Lebensmitteln zur Verfügung. Dennoch ist eine Unterversorgung an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen nicht selten. Beispiel hierfür ist das Spurenelement Jod, das von der Schilddrüse zur Produktion der Schilddrüsenhormone benötigt wird. Ob wir uns fit fühlen, sportlich aktive Menschen leistungsfähig sind, Babys gesund zur Welt kommen oder Schulkinder gut lernen können – alles hängt vom Jod ab.
Einen Jodmangel kann jeder haben. Untersuchungen belegen, dass die Menschen hierzulande bei normalen Essgewohnheiten durchschnittlich nur etwa zwei Drittel der empfohlenen Jodmenge aufnehmen. Auch wer seine Ernährung ausgesprochen frisch und vielseitig gestaltet, liegt bei der Jodzufuhr deutlich unter den Empfehlungen.

frau mit salat

Foto: fotolia – Subbotina Anna

Unsere Lebensmittel enthalten von Natur aus zu wenig Jod. Denn Jod kommt in heimischen Böden und Gewässern nur in sehr geringen Mengen vor. Da es wasserlöslich ist, wird es mit Regenwasser oder über Flüsse aus Böden und Gesteinsschichten in Richtung Meer ausgewaschen.
Nutzpflanzen können ohne Jod wachsen und gedeihen, reichern sich aber selbst kaum mit Jod an. Gemüse und Obst decken daher nur etwa drei Prozent der Jodversorgung ab. Vor allem Vegetarier und Veganer müssen daher besonders auf ihre Jodversorgung achten.

Tiere sind, wie wir Menschen auch, auf Jod angewiesen. Deswegen wird das Futter für Nutztiere aus Gründen der Tiergesundheit mit Jod angereichert, wodurch Milch, Milchprodukte und Hühnereier gute Jodquellen darstellen.

Täglich Milch und Milchprodukte sowie gelegentlich Hühnereier und mit Jodsalz hergestellte Fleisch- und Wurstwaren tragen so zu einer besseren Jodbilanz bei. Aufgrund des Jodgehalts der Meere sind Seefische und andere Meerestiere oder -pflanzen wie Muscheln und Algen von Natur aus jodreich. Ein- bis zweimal wöchentlich sollte Seefisch auf dem Speiseplan stehen. Dennoch deckt eine abwechslungsreiche Ernährung ohne Jodsalz und damit hergestellte Produkte nur maximal die Hälfte der empfohlenen Tageszufuhr.
Für die andere Hälfte spielt die Verwendung von Jodsalz in allen Lebensmitteln und insbesondere in Fertigprodukten (egal ob Brot, Fertiggerichte, Wurst oder Käse) eine besondere Rolle. Schilddrüsengesündere Lebensmittel erkennt der Verbraucher an der Bezeichnung „jodiertes Speisesalz“ oder „Jodsalz“ statt Speisesalz auf der Zutatenliste.
Ernährungswissenschaftler und Mediziner raten seit vielen Jahren, auch zu Hause nur Jodsalz zu verwenden – nach dem Motto: wenn Salz, dann Jodsalz.

Jodgehalt wichtiger Lebensmittel

Lebensmittel Jodgehalt
Schellfisch 100-300 μg/100g
Hering, Thunfisch 100-250 μg/100g
Kabeljau, Scholle 50-200 μg/100g
Milch und Milchprodukte 10 μg/100g
Hühnerei 10-30 μg/Eidotter

 

Zufuhrempfehlung für Erwachsene
200 μg Jod am Tag
100 μg Jod:
Natürliche Lebensmittel (z.B. Seefisch, Milch, Ei)
100 μg Jod:
Jodsalz und damit hergestellte Lebensmittel = 5 g Salz