Jod für die Schilddrüse

Funktion der Schilddrüsenhormone

  • Steuerung von Energieverbrauch und Grundumsatz
  • Wachstum und Entwicklung des Kindes bereits im Mutterleib
  • Regulation der Körpertemperatur
  • Stärkung der Abwehrkräfte
  • Regulation von Herz-Kreislauf-System und Blutdruck
  • Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit
  • Erhöhung der Konzentrations- und Merkfähigkeit
  • Verbesserung des Intelligenzquotienten (IQ) besonders bei Kindern
  • Stimmungsaufhellende Wirkung
  • Steuerung der Fruchtbarkeit bei Mann und Frau
  • Wichtig für Darmtätigkeit und Verdauung


Körper

Foto: Arbeitskreis Jodmangel

Entstehung von Schilddrüsenerkrankungen

Besteht eine Schilddrüsenvergrößerung oder ein Kropf aufgrund eines Jodmangels über längere Zeit, verändert sich das Schilddrüsengewebe. Der Arzt spricht dann von Knotenbildung. In sogenannten „kalten Knoten“ haben die Zellen ihre Funktion aufgegeben und produzieren keine Schilddrüsenhormone mehr. Es besteht eine Schilddrüsenunterfunktion (medizinisch: Hypothyreose). In seltenen Fällen kommt es zum Schilddrüsenkrebs.
In „heißen“ oder „autonomen“ Knoten sammeln sich aktive und überaktive Schilddrüsenzellen. Unabhängig vom tatsächlichen Bedarf produzieren diese Knoten unkontrolliert Hormone. Eine Schilddrüsenüberfunktion (medizinisch: Hyperthyreose) entsteht. Mögliche Beschwerden sind Gewichtsabnahme, Nervosität, Schlafstörungen, schneller und unregelmäßiger Herzschlag sowie Durchfall, Durst und abnehmende Leistungsfähigkeit.
Es gibt aber auch genetische Erkrankungen, die zu Schilddrüsenfunktionsstörungen führen. Bei der Hashimoto-Thyreoiditis zerstören Immunzellen körpereigenes Schilddrüsengewebe, und es folgt eine Unterfunktion. Beim Morbus Basedow kommt es – ebenfalls durch eine Autoimmunreaktion – zu einer Schilddrüsenüberfunktion.

Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen

Eine Schilddrüsenvergrößerung kann ertastet und durch eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) zuverlässig und für den Patienten schmerzfrei festgestellt werden. Mit der Sonographie erkennt der Arzt auch Strukturveränderungen wie Knoten. Ob im Ultraschallbild erkannte Knoten ihre Funktion eingestellt haben (kalte Knoten) oder aber vermehrt arbeiten (heiße Knoten), kann mit Hilfe eines weiteren bildgebenden Verfahrens (Szintigraphie) sichtbar gemacht werden. Anhand einer Blutuntersuchung kann eine Schilddrüsenfehlfunktion, also eine Über- oder Unterfunktion, identifiziert werden. Ärzte weisen damit auch mögliche Abwehrstoffe (Antikörper) im Falle einer Autoimmunerkrankung wie einer Hashimoto-Thyreoiditis oder eines Morbus Basedow nach.

Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen

Zur Behandlung eines Jodmangelkropfes verordnet der Arzt Jodtabletten, Schilddrüsenhormone (Thyroxin) oder eine Kombination aus beidem. Besteht eine Schilddrüsenunterversorgung, gibt er Thyroxin. Dabei wird die verordnete Dosis an die Hormonwerte im Blut angepasst. Wenn trotz Therapie keine Verbesserung eintritt, kann – vor allem bei älteren Patienten – eine Operation notwendig sein. Sogenannte Thyreostatika werden bei einer Überfunktion verschrieben. Diese Medikamente dämmen die Hormonbildung ein, bis sich eine normale Schilddrüsenaktivität einstellt. Wenn das nicht ausreicht, wird mit einer Radiojodtherapie überaktives Schilddrüsengewebe zerstört oder operativ entfernt.

Jodzufuhr bei Schilddrüsenerkrankungen

Eine Jodaufnahme in Höhe des täglichen Bedarfs von 180-200 µg über Fisch, Milch und Milchprodukte sowie Jodsalz und damit hergestellte Produkte bereitet Hashimoto-Patienten keine Probleme. Jod ist und bleibt für den Körper ein lebensnotwendiges Spurenelement und stellt selbst für empfindliche Verbraucher kein Risiko dar. Nur eine sehr hohe Jodzufuhr von über 300 µg pro Tag kann zu einer Erhöhung der entzündlichen Aktivität in der Schilddrüse führen. Daher sollten Hashimoto-Patienten mit aktiver Entzündung vorsorglich auf Jod- und Algentabletten, auf jodhaltige Heilwässer oder algenhaltige japanische Speisen wie zum Beispiel Sushi verzichten. Handelt es sich um eine chronische Entzündung mit bereits bestehender Inaktivität der Schilddrüse, dann schaden auch hohe Jodmengen nicht mehr, da Jod nicht mehr in die Schilddrüse aufgenommen wird.