Broschüre "Jodmangel in Schwangerschaft und Stillzeit" - page 6

Produkte 50-200 µg Jod/ Tablet-
te enthalten.
Eine Nahrungsergänzung mit
Vitaminen und die Jodsupple-
mentierung sollten aufeinander
abgestimmt bzw. gegeneinan-
der abgewogen werden.Wegen
der Zuverlässigkeit der Dosier-
ung sollte der Jodtablettenpro-
phylaxe der Vorrang einge-
räumt werden.
3.
Eine Gefahr durch über-
reichliche Jodzufuhr besteht im
Allgemeinen nicht. Sind der
Jodbedarf von Mutter und Kind
gedeckt und die Jodspeicher
der Schilddrüse aufgefüllt, wird
überschüssiges Jod über die
Nieren wieder ausgeschieden.
Als sicher gilt für den Erwachse-
nen nach der Bewertung des
Bundesinstituts für Risikobe-
wertung (BfR) und den Fachge-
sellschaften eine durchschnitt-
liche tolerierbare Menge
(UL=upper intake level) von 500
µg Jod pro Tag. Aus vorbeugen-
der Sicht, d. h. zur Schonung der
noch unreifen Autoregulation
der fetalen Schilddrüse, sollte
die Jodzufuhr jedoch in physio-
logischer Höhe, d. h. bis 300 µg
(s.o.) erfolgen. Eine überhöhte
Jodzufuhr (> 500 µg) ist über die
Ernährung kaum zu erreichen,
könnte aber durch sich addie-
rende Wirkungen von NEM,
durch Algen- und Tangpräpa-
rate etc. zustande kommen.
4.
Die prophylaktische Gabe
von Jodtabletten sollte nach der
Geburt nicht abgesetzt, sondern
über die Stillzeit fortgeführt
werden (je nach Stillleistung
täglich: 100 - 150 µg zusätzlich
zur ausgewogenen Ernäh-
rung). Nach dem Abstillen sollte
für den Säugling auf handels-
übliche Säuglingsmilchnahrung
und Breikost zurückgegriffen
werden. Diese Produkte sind in
Deutschland gemäß Diät-Ver-
ordnung einheitlich (d.h. pro-
duktunabhängig!) und altersge-
recht mit Jod angereichert,
sodass der Jodbedarf des Säug-
lings stets gedeckt wird.
Checkliste für Frauen-
ärzte zu Diagnostik und
Behandlung von
Schwangeren mit Schild-
drüsenerkrankungen
Obwohl das Jodmangelprob-
lem in Deutschland nach wie
vor besteht und obwohl Schild-
6
3.
4.
1,2,3,4,5 7,8
Powered by FlippingBook