Broschüre "Jodmangel in Schwangerschaft und Stillzeit" - page 5

Geburten bzw. Hausgeburten
ist nicht grundsätzlich von der
Durchführung eines TSH-Scree-
nings am 5. Lebenstag des Neu-
geborenen auszugehen. Patien-
tinnen müssen deshalb auf die
Notwendigkeit einer entspre-
chenden Rücksprache mit dem
Pädiater hingewiesen werden.
Fahrplan zur optimalen
Jodversorgung von
Mutter und Kind
1.
Einer vielseitigen und aus-
gewogenen Ernährung kommt
in Schwangerschaft und Stillzeit
besondere Bedeutung zu. Dazu
gehören:
Der tägliche Konsum von
Milch und Milchprodukten, da
sie wesentlich zur Jodversor-
gung beitragen können und
zudem für die Sicherstellung
des Kalziumbedarfs unentbehr-
lich sind.
Der regelmäßige Verzehr von
Seefisch (ein- bis zweimal pro
Woche), der zudem die für die
frühkindliche Entwicklung wich-
tigen Omega-3-Fettsäuren und
Vitamin D liefert.
Die Verwendung von Jodsalz
(bzw. Jodsalz mit Fluorid und
Folsäure) im Haushalt und der
Kauf von mit Jodsalz hergestell-
ten Lebensmitteln wie Brot,
Backwaren, Wurst, Fertigpro-
dukten (Produktdeklaration be-
achten).
2.
Verschiedene Studien be-
legen, dass der deutlich erhöhte
Jodbedarf von 230 bzw. 260 µg
bei Schwangeren und Stillen-
den nur dann zuverlässig zu rea-
lisieren ist, wenn ergänzend
Jodtabletten
eingenommen
werden. Da heutige Schwanger-
schaften vielfach geplant sind,
ist idealerweise präkonzeptio-
nell für eine ausreichende Jod-
und Folsäurezufuhr zu sorgen.
Aufgrund der allgemein besse-
ren Jodversorgung (mittlere Zu-
fuhr: 120 µg/Tag) reicht in der
Regel eine ergänzende Zufuhr
von 100 µg Jod/Tag (Zwillings-
schwangere: 150-200 µg/Tag)
aus.
In einer Jod-Anamnese sollte
allerdings vor einer Empfehlung
geklärt werden, ob die Patientin
jodhaltige Nahrungsergänzungs-
mittel (NEM) oder so genannte
Schwangerschafts-/Frauen-Vi-
taminpräparate verwendet. Je
nach Hersteller können solche
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