Aus der Wissenschaft
Ratschläge des BfR für die ärztliche Praxis: Jod, Folat/Folsäure und Schwangerschaft
Die Verbesserung und nachhaltige Sicherung der perikonzeptionellen Versorgung mit Jod und Folat/Folsäure von Frauen mit Kinderwunsch und in der Schwangerschaft ist ein wichtiger Bestandteil der ärztlichen Beratung. Das Merkblatt soll zum einen über die Bedeutung und Möglichkeiten einer bedarfsgerechten Versorgung mit diesen beiden Mikronährstoffen informieren. Zum anderen wird aufgezeigt, wie Überschreitungen der als sicher erachteten Gesamttageszufuhrmengen an diesen lebensnotwendigen Nährstoffen vermieden werden können.
Stellungnahme der DGE: Fehlinformationen zur Jodversorgung gefährden Gesundheit
Fehlinformationen zur Jodversorgung der bundesdeutschen Bevölkerung, wie jüngst in einer ZDF-Sendung geschehen, sind irreführend und verantwortungslos, erklärt die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE). Die Behauptung, Jod im Tierfutter lande in hohen Mengen „auf dem Teller“ und sei gesundheitsschädlich, schüre eine „Jodangst“, die zu einem Meiden von Jod und langfristig zu einer Jodmangelepidemie führe, warnt die Fachgesellschaft. Jodmangel bewirkt eine vermehrte Bildung von Kröpfen, auch Struma genannt, und von Schilddrüsenknoten.
Jodmangel während der Schwangerschaft senkt IQ des Kindes
Bereits ein leichter Jodmangel während der Schwangerschaft kann sich negativ auf den IQ des Ungeborenen auswirken. Das hat ein britisches Forscherteam um Sarah C. Bath, Ernährungswissenschaftlerin an der University of Surrey, herausgefunden. Die Studie untersuchte den Zusammenhang der mütterlichen Jodzufuhr während der ersten Schwangerschaftsmonate und dem IQ der Kinder im Alter von acht Jahren. (mehr …)
Kein Schilddrüsenkrebs durch jodiertes Speisesalz
In der Studie „Thyroid cancer in Denmark 1943–2008, before and after iodine supplementation“1 beschäftigen sich die dänischen Wissenschaftler mit der steigenden Inzidenz (Neuerkrankungsrate) von Schilddrüsentumoren in Dänemark seit Mitte des letzten Jahrhunderts. Über die Ursachen können die Studienautoren bisher nur spekulieren. Sie stellen unter anderem auch die staatlich verordnete Jodierung von Haushaltssalz unter Verdacht. (mehr …)
Fragen und Antworten zur Jodversorgung und zur Jodmangelvorsorge
Jod ist ein Spurenelement, das im Körper für den Aufbau von Schilddrüsenhormonen notwendig ist. In Deutschland herrscht nach Kriterien der Weltgesundheitsorganisation heute kein Jodmangel mehr. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat im Folgenden die häufigsten Fragen zum Thema Jodversorgung und Jodmangelvorsorge beantwortet und zusammengefasst, die wir mit freundlicher Genehmigung hier vorstellen dürfen.
Jod – Risiko oder Nutzen? VFEDaktuell – Nr. 106 Titelthema
Die Jodversorgung hat sich in Deutschland aufgrund der nachhaltigen Jodprophylaxe deutlich verbessert. Andererseits befürchten Schilddrüsenkranke und ältere Menschen mit einer funktionellen Autonomie, dass sie durch die universelle Verwendung von Jodsalz in Lebensmitteln und im Tierfutter zu viel an Jod erhalten könnten. Der Beitrag soll anhand der aktuellen Daten zur Jodversorgung Antwort geben, ob ein wirkliches Risiko für diese empfindlichenVerbraucher besteht. (mehr …)
Prävention und Gesundheitsförderung: Schwerpunktausgabe Jod
Im Springer Medizin Verlag ist von der wissenschaftlichen Zeitschrift „Prävention und Gesundheitsförderung“ eine Schwerpunktausgabe zum Thema Jod erschienen (Band2, Heft 3, August 2007). Sie enthält insgesamt neun Experten-Beiträge rund um das Thema Jod, die wir Ihnen mit freundlicher Genehmigung des Verlags hier vorstellen dürfen:
Jod und Brustkrebs
Jod wurde bislang nur mit der Schilddrüse in Zusammenhang gebracht. Relativ wenig Gedanken hat man sich dagegen über mögliche Wirkungen von Jod in anderen Organen und Geweben gemacht. Nur etwa ein Drittel des im menschlichen Körper vorkommenden Jods ist in der Schilddrüse bzw. den Schilddrüsenhormonen zu finden. Der Rest ist außerhalb der Schilddrüse lokalisiert. Die Funktionen dieses Jods sind weitgehend unklar (Venturi 2005). (mehr …)
Selen und Schilddrüsengesundheit
Selen zählt wie Jod zu den für den Menschen lebensnotwendigen Spurenelementen. Bereits vor 20 Jahren ergaben sich Belege hinsichtlich einer essentiellen Bedeutung von Selen für die Schilddrüsengesundheit. Kinder aus Selenmangelgebiete im ehemaligen Belgisch-Kongo zeigten schwere Schilddrüsenveränderungen im Sinne einer „Verkümmerung“ des Organs. (mehr …)
Rauchen ist auch für den Kropf ein vermeidbarer Risikofaktor
Rauchen erhöht das Risiko für viele Erkrankungen. Zu diesen Erkrankungen gehören Herzinfarkt, Schlaganfall, Lungenkrebs und andere bösartige Erkrankungen. Bezüglich des Zusammenhanges zwischen Rauchen und Schilddrüsenerkrankungen existieren kontroverse Befunde. Der derzeitige Erkenntnisstand weist darauf hin, dass Rauchen in Jodmangelgebieten ein wichtiger Ko-Faktor für die Entwicklung einer Schilddrüsenerkrankung darstellt. (mehr …)