Gibt es eine Jodallergie?

Leserfrage:

Frage von Manuela W. aus Münster an Professor Dr. Roland Gärtner, Internist und Endokrinologe an der Universität München sowie Sprecher des Arbeitskreises Jodmangel:

Gibt es Menschen, die auf Grund einer Jodallergie auf jodreiche Lebensmittel sowie Jodsalz verzichten müssen?

„Jod ist ein essentielles Spurenelement, das der Körper zur Synthese von Schilddrüsenhormonen benötigt. Ohne die läuft im Stoffwechsel so gut wie nichts. Sie steuern unter anderem den Energiestoffwechsel, Herzrhythmus, Blutdruck, Wachstum und die Gehirnentwicklung. Ohne Schilddrüsenhormone kann der menschliche Körper nicht leben. Daher gibt es keine Krankheiten, bei denen man auf Jod verzichten kann.

Eine Allergie ist eine Fehlreaktion des Immunsystems. Bereits geringe Stoffmengen lösen Juckreiz, Gefäßerweiterung, Blutdruckabfall und weitere Symptome aus. Sogenannte Jodallergien können nur durch Substanzen hervorgerufen werden, die aus großen Molekülen bestehen und einen hohen Jodgehalt aufweisen.  Diese kommen beispielsweise in Röntgenkontrastmitteln, in bestimmten Medikamenten zum Beispiel gegen Herzrhythmusstörungen oder in Hautdesinfektionsmitteln vor. Dagegen kann sich eine Allergie nicht gegen die Substanzen Jodid oder Jodat richten, die beispielsweise im Speisesalz oder auch in anderen Lebensmitteln wie Seefisch und Milch enthalten sind. Diese Jodverbindungen sind aufgrund ihrer geringen Molekülgröße nicht in der Lage, als Allergen zu wirken, und können entgegen den geäußerten Befürchtungen somit keine allergischen Reaktionen auslösen oder verschlimmern.“

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